
Oliver Rath
„Splitter vom Paradies“ – so nannte Regisseur Klaus Lemke den aus dem Schwarzwald stammenden Fotografen, der sich in der Zeit von 2008 - 2016 mit beständiger Konstanz und beeindruckendem Output, einen festen Platz in der deutschen Fotografie-Welt erarbeitet hat. Sein Foto Blog hat sich zu einem Aushängeschild für seine Macher-Mentalität entwickelt. Er bediente sich an allem, was ein gutes Bild ausmacht: Geometrie, Kontrast, Perspektive und Arrangement. Vielmehr aber war er ein Virtuose der Dinge, der aus einem guten Bild ein beispielloses Bild machte. Die Werke reichen dabei von spontanen Aufnahmen, über Portrait- und Aktfotografien bis hin zu konzeptionellen, Arbeiten. Oliver Rath ging spielerisch mit verschiedenen Stilen, Traditionen und Einflüssen um – was die Bilder eint, ist Raths Humor, sein Gespür für Zeitgeist und eine unverfälschte, wenn auch häufig überspitzte Darstellung persönlicher und gesellschaftlicher Abgründe. Er portraitierte Prominente ebenso wie Ausgestoßene - in intimen und ungeschützten Momenten, aber auch in den ekstatischen, leidenschaftlichen. 2016 ist Oliver Rath im Alter von 38 Jahren gestorben. Seine Bildbände "Berlin Bohème" und „Born wild in Berlin“ belegen seine Arbeit als sprühendes Feuerwerk an Dynamik, Provokation, Humor und Erotik.